Aktuelles
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Mission Hitzeschutz
Sommerhitze ist mittlerweile ein wichtiger Faktor bei der Wohnungswahl, sagt Dachfenster-Hersteller Velux. Wie aus seinem internationalen Future of Home Report hervorgeht, wäre die Hälfte der Mietenden in Österreich bereit, für eine Wohnung mit gutem Hitzeschutz mehr zu bezahlen; ein Drittel davon sogar zwischen einem und zehn Prozent mehr. Bislang schlug sich der Kampf gegen die Hitze vor allem in einer rasant steigenden Nachfrage nach Klimageräten nieder. Diese „kurzfristige Lösung“ sieht Architekt Fuad Salic, Sprecher des Bundesverbandes Sonnenschutztechnik (BVST), allerdings problematisch: „Mobile Klimageräte und Split-Anlagen verbrauchen viel Energie, erhöhen die Stromrechnung erheblich und tragen durch ihre Abwärme zusätzlich zur städtischen Überhitzung bei.“ Doch es gibt eine effektive, wirtschaftliche und vor allem auch ökologische Alternative zu energieintensiven Klimageräten. „Gerade im Wohnbau trägt die Beschattung entscheidend zum Komfort und zur Nachhaltigkeit bei“, sagt Andreas Klotzner, Geschäftsführer von Valetta. Vorbehalte hinsichtlich Ästhetik sind dabei unbegründet. Dank unterschiedlicher Produkte wie etwa Fassadenmarkisen, Raffstores oder Rollläden lässt sich Sonnenschutz heute ästhetisch ansprechend und farblich passend in bestehende und neu geplante Gebäude integrieren. „Die nachträgliche Anbringung ist je nach Gebäudetyp unterschiedlich aufwendig, lässt sich aber auch bei Altbauten in vielen Fällen gut realisieren. Wichtig ist, die richtige…
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Was Stromspeicher leisten
Für die neue Photovoltaikanlage gleich einen Batteriespeicher kaufen. Lohnt sich das? Einschlägige Experten sagen: Ein Batteriespeicher reduziere den Strombezug aus dem öffentlichen Netz noch mehr als die Photovoltaikanlage allein. Mit einem Batteriespeicher könne auch Solarstrom selbst genutzt werden, der ohne Speicher in das Stromnetz eingespeist werden würde. Laut deutscher Verbraucherzentrale kann sich die Unabhängigkeit vom Stromversorger (Autarkiegrad) in einem typischen Einfamilienhaus mit einer Photovoltaikanlage von rund 25 bis 30 Prozent auf bis zu 70 Prozent erhöhen. Die MW Storage GmbH ist mittendrin in diesem Geschäft beziehungsweise in Sachen Speicherlösungen in zwei Geschäftsfeldern tätig. Geschäftsführer Martin Zeitlberger erklärt: „Zum einen errichten und betreiben wir netzdienliche Batteriespeichersysteme (BESS), die zur Stabilisierung der Stromnetze erheblich beitragen. Die Wahrscheinlichkeit von Blackouts wie kürzlich in Spanien und Portugal können durch den Einsatz von Batteriespeichern erheblich reduziert werden.“ So unterhält MW Storage den größten Batteriespeicher in der Schweiz, welcher 28 MW Leistung bietet. Das größte Projekt mit 100 MW und 200 MWh in Nordostbayern wird Mitte 2025 ans Netz gehen. Zum anderen bietet das Unternehmen individuelle Speicherlösungen für gewerbliche Kunden, die öffentliche Hand, landwirtschaftliche Betriebe und vor allem Immobilienentwickler an. Diese Batteriespeicher ermöglichen die Eigenverbrauchsoptimierung, Lastspitzenkappung…
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Ein Branchenmagazin im Wandel der Zeit
„Der Realitätenmarkt im vergangenen Jahr“, lautete die Überschrift des Leitbeitrags der OIZ vom 10. Februar 1952. Man sieht, dass sich die Themen, die das Branchenmagazin damals aufgriff, durchaus mit den aktuellen decken. Es gibt Klassiker, freilich mit historischen und wirtschaftlichen Variablen. So hieß es 1952 als Einstieg in den Artikel: „Im Jahr 1951 trat zu den Zeitumständen, die schon bis dahin dem Realitätenverkehr entgegengewirkt haben (ungeklärte Eigentumsverhältnisse, mangelnde Rentabilität der Zinshäuser, verminderte Kaufkraft des Geldes, Wohnungsanforderungsrecht u. a. m.) noch eine weitere unliebsame Zeiterscheinung: die Geldknappheit.“ Doch ein Sprung zurück in den Jänner des Jahres 1928, als die „Österreichische Immobilien Zeitung“ aus der Taufe gehoben wurde. Die Geleitworte der Erstausgabe sind ebenso lesenswert wie informativ. Das Branchenmagazin kam ab sofort zweimal im Monat heraus, beinhaltete auf zwischen acht und 16 Seiten Rubriken wie „Gremialmitteilungen“, „Rechtsprechung“, „Zwangsversteigerungen“ sowie – für heutige Verhältnisse teils kurios anmutende – Kleinanzeigen. Um den 90. Geburtstag plausibel zu machen, sei erwähnt, dass die OIZ von Februar 1938 bis November 1945, während der dunklen Zeit, nicht erschien. Website, Newsletter, LinkedIn Über die Jahre und Dekaden wechselten die Verlage. Vom Eigenverlag über den Österreichischen Fachzeitschriftenverlag und den Verlag…
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Jubiläum!
Als Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in Wien und damit Verantwortlicher als Medieninhaber und Herausgeber der OIZ freue ich mich über das 90-jährige Bestehen und gratuliere herzlich zum Jubiläum! Anlässlich des runden Geburtstags hoben wir die Geleitworte zur ersten Ausgabe aus. Ich finde sie so großartig, treffend und noch immer zeitgemäß, dass wir sie hier im Originaltext darstellen. Ich wünsche Ihnen beim Lesen viel Vergnügen. Der Text wird Ihnen das eine oder andere Schmunzeln ins Gesicht zaubern. Viel Freude mit dieser besonderen Ausgabe der OIZ! Ihr Michael Pisecky Österreichische Immobilien Zeitung Offizielles Organ des „Gremiums der beh. konz. Realitäten-Vermittler und Verwalter in Wien und Niederösterreich“ und des „Reichsverband der Gremien (Genossenschaften) der beh. konz. Realitäten-(Hypotheken-)Vermittler und-Verwalter Österreichs“. Erstes Jahr 1928 Unpolitisches Fachblatt für das gesamte Immobiliar- und Hypothekenkredit-Wesen. Geleitworte vom Gremialvorsteher, Kommerzialrat Richard F a l t i s . Jahrelange schwere Kämpfe wurden endlich gekrönt und ein wichtiger Teil der Bestrebung des Berufsstandes der Realitätenvermittler und -Verwalter mit der gesetzlichen Regelung vom 21. Juli 1925 (Verwaltungsentlastungsgesetz) erreicht. Wenn auch die Einreihung in die Gewerbeordnung keine vollständige Befriedigung brachte und ein Spezialgesetz sowie insbesonders der so dringend…
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„Alles Gute und weiterhin viel Erfolg!“
Wann, wenn nicht jetzt anlässlich des runden Geburtstags, drängt es sich auf, handverlesene Wegbegleiter danach zu fragen, was sie mit der „Österreichischen Immobilien Zeitung“ verbinden. Gesagt, getan. Zu Wort kommen in ihrer Funktion als ehemalige Herausgeber Brigitte Jank sowie Oliver Brichard. Von akademischer Seite steuert Helmut Ofner von der Universität Wien ein Statement bei und aus der Warte eines nahestehenden Verbands tut selbiges Georg Flödl vom ÖVI. Last but not least berichtet aus journalistischer Perspektive Martin Putschögl vom (Immobilien-)Standard von seinen Erfahrungen mit dem Branchenmagazin. Ein herzliches Dankeschön an sie alle! Brigitte Jank, Immobilientreuhänderin „Herzliche Gratulation zu diesem beachtlichen Jubiläum und der großartigen Entwicklung der letzten Jahrzehnte! Meine Zeit als (formelle) Herausgeberin der OIZ war bereichernd; geprägt von hoch qualifizierten und engagierten Menschen sowie einer spannenden Branchenentwicklung. Besonders geschätzt habe ich die enge Vernetzung der OIZ mit der Praxis, die Vielfalt an Beiträgen und die stets gelungene Mischung aus sowohl spannenden Branchen-News als auch fundierten Inhalten zu Recht, Steuern, Bautechnik und vielem mehr. Ich wünsche mir, dass die OIZ diesen Kurs beibehält – neugierig, nah an der Praxis und relevant. Der OIZ wünsche ich weiterhin viel Erfolg und zahlreiche treue…
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Mehr Risikogewichte stemmen
Basel IV (die OIZ berichtete bereits mehrfach) führte in Hinblick auf Immobilienfinanzierungen zu großen Veränderungen, indem es nicht sämtliche Immobilien über einen Kamm schert, sondern nach den Worten des Gesetzgebers „risikosensitiver“ wird – also für Konstellationen mit höherem Risiko eine höhere „Unterlegungspflicht“ einführt. „Wobei mit Unterlegungspflicht gemeint ist, dass die Bank zur Absicherung eines möglichen Kreditausfalls eine Art ,Versicherungsprämie’ einheben muss, die je nach Risikogehalt des Geschäfts unterschiedlich hoch ist und direkt die Kreditkonditionen beeinflusst“, erläutert Martin Clemens Weber, Leitung Stabstelle Immobilien der Erste Group Bank AG. Kurzum: Hohes Risikogewicht = höhere Konditionen und umgekehrt. Bisher war es so, dass sämtliche hypothekarisch besicherten Wohnimmobilienfinanzierungen ein Risikogewicht von 35 Prozent hatten, egal ob der Kreditnehmer eine Privatperson oder ein Bauträger war. Künftig wird hier, wie Weber im Folgenden darlegt, viel differenzierter vorgegangen: Es wird unterschieden, ob das Bauvorhaben bereits fertiggestellt oder sich noch in der Ankaufs-, Planungs- beziehungsweise Bauphase ist befindet. Falls noch keine vollständige Fertigstellung erreicht ist, wird das Risiko als sehr hoch eingeschätzt, und die Risikogewichte werden von den erwähnten 35 Prozent auf 150 angehoben angehoben. Ist die Immobilie selbst genutzt oder dienen die Erträge aus ihr (Mieten beziehungsweise…
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Ringen um Stabilität
Rechtzeitig vor der Landtags- und Gemeinderatswahl in der Bundeshauptstadt meldete sich die Fachgruppe Wien der Immobilien- und Vermögenstreuhänder zu Wort. Fachgruppenobmann Michael Pisecky ordnete ein: „Von den rund 4.000 Mitgliedsbetrieben sind fast 100 Prozent Ein-Personen- beziehungsweise Klein-/Mittelunternehmen. Mit etwa 11.000 Mitarbeitern bewirtschaften wir damit stabil den Markt der Bundeshauptstadt und leisten die Mehrheit an Wohnbau und Sanierung.“ Der Großteil der Mitgliedsbetriebe der Fachgruppe sind als Immobilienmakler tätig, gefolgt von Hausverwaltungen und Bauträgern. „Die Sorgen sind groß. Der Wiener Markt ist völlig anders als die acht restlichen Bundesländer aufgebaut. Nur im Burgenland sind Richtwertmieten noch niedriger. Die Bundeshauptstadt verfügt über die meisten unsanierten Altbauten Österreichs. Der gewerbliche Wohnimmobilienmarkt mit seiner Bau- und Sanierungstätigkeit ist in Wien am größten“, fuhr Pisecky fort. Der Rückgang in allen Bereichen sei dramatisch. Ohne rasche Änderungen stürzen nicht nur die Mitgliedsbetrieb, sondern auch der Wiener Immobilienmarkt in eine schwere, noch nie da gewesene Krise. Die Relevanz der gewerblichen Immobilienwirtschaft Nicole Fürntrath, Mitglied des Ausschusses der Fachgruppe Wien, ergänzte: „Die Politik muss die wichtige Leistung der gewerblichen Immobilienwirtschaft anerkennen und sich für moderne, zukunftsfitte Lösungen und den Immobilienmarkt öffnen. Wir müssen Wien schlussendlich in eine klimasichere Zukunft…
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Wiener Zinshausmarkt: Preise stabilisieren sich
Steigende Transaktionsvolumina und eine Preisstabilisierung in zentralen Lagen lassen auf eine Stabilisierung hoffen. Ist der Zinshausmarkt in der neuen Normalität angekommen?
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Gasheizung raus, Wohnungswärmepumpe rein
Was neue Entwicklungen der dezentralen Wärmeversorgung leisten können.
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Traditionelle Willensbildung in der Sackgasse?
Es geht um „Homevote“, eine Lösung für einen neuen Zugang zu Entscheidungsfindungen im Wohnungseigentum wie Beschlussfassungen, wie sie sonst in Eigentümerversammlungen stattfinden. Mit dem Tool können diese Entscheidungen wesentlich effizienter und intelligenter durchgeführt werden, und zwar auch außerhalb der Eigentümerversammlung. Christian Strasser, Geschäftsführer der Homevote Labs GmbH, erläutert: „Mit Homevote haben wir einen grundsätzlich anderen Ansatz, da mit bestehenden digitalisierten Lösungen, die sich vor allem auf die Eigentümerversammlung fokussieren, eine sinnvolle Lösungs- oder Konsensfindung meiner Ansicht nach nicht funktionieren kann. Einerseits aus gruppendynamischen oder -psychologischen Gründen, andererseits weil die Teilnahme an den Eigentümerversammlungen schlechter geworden ist. Es gibt oft keine Mehrheiten für eine Beschlussfähigkeit mehr.“ Oft seien mehr als fünfzig Prozent nicht anwesend und daher nicht involviert in das, was in der Eigentümerversammlung an nächsten Maßnahmen für das Haus überlegt und vorgeschlagen wird. Das ziehe einen Rattenschwanz von Nachfragen nach sich, warum man dies und das so und nicht anders mache. „Früher mag ein vernünftiger Diskurs beim Zusammensitzen in der Eigentümerversammlung gut funktioniert haben, deshalb ist es nach wie vor auch im Gesetz als erstes Mittel der Wahl definiert. Heute herrschen jedoch teils sehr divergierende Erwartungshaltungen und Interessen“, so Strasser,…