Niederösterreichische Bauordnung novelliert

Am 20. November 2025 beschloss der niederösterreichische Landtag ein umfassendes Reformpaket zur Bauordnung des Bundeslandes, das am 1. März 2026 in Kraft treten wird. Erklärtes Ziel ist es, Bauen und Sanieren zu vereinfachen und zu vergünstigen. Mehr als hundert Stellungnahmen waren während des Begutachtungsverfahrens eingegangen.

Der Niederösterreichische Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbund (NÖAAB) nannte im Vorfeld der Beschlussfassung als wesentliche Eckpunkte der Novellierung: Wenn durch eine Sanierung oder Nutzungsänderung keine wesentliche Verschlechterung der Bestandssituation eintritt, entfällt die Pflicht das Gebäude auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen. Gewisse Vorgaben – beispielsweise die Belichtung oder der Schallschutz – werden bei der Sanierung komplett gestrichen. Auch die Stellplatzverpflichtung wird für den geringfügigen Ausbau von Altgebäuden gelockert werden.

Normen gestrichen, Bauverfahren gestrafft

Ebenfalls können bestehende Gebäude abgerissen werden, und folglich innerhalb derselben Form und Größe (Kubatur) wiedererrichtet werden, auch wenn sie nicht mehr den heutigen gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Bauklasse, Bauhöhe und Bauwich sollen bei der Wiederrichtung eines bestehenden Gebäudes unbeachtlich sein. Allerdings in Gemeinden mit Bebauungsplan bedarf es der Zustimmung des Gemeinderates. Letztendlich wird durch das Streichen von Normen und dem Straffen von Verfahren die Bauverfahren vereinfacht und mehr Flexibilität für die Häuslbauer geschaffen.

Bereits am 25. November 2025 um 15 Uhr veranstaltete die niederösterreichische Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder ein Webinar zu dem Thema. Fachgruppenobmann Johannes Wild, seine Stellvertreterin Christine Weber sowie Wirtschaftskammerexperte Christoph Pinter erläuterten die Änderungen, die die Bauordnungsnovelle im größten Bundesland Österreichs bedingt und sie beantworteten im Live-Chat Fragen. Das Webinar ist nachträglich kostenlos abrufbar: NÖ Bauordnung NEU