Zutrittskontrolle 4.0
Kartenleser, Pincode-Tastaturen, biometrische Lösungen wie Fingerprint, Handvenenleser, Gesichtsfelderkennung oder Personenerkennung über Handflächengeometrie – was ist bei elektronischen Zutrittssystemen State of the art, was bewährt sich am besten? Jürgen Leimer, Technischer Leiter Sicherheitssysteme der Robert Bosch AG, die alle diese Varianten anbietet und jegliche Art von biometrischen Systemen integrieren kann: „Am betreiberfreundlichsten sind immer die Karten. Biometrische Leser kommen üblicherweise dann zum Einsatz, wenn es um höher gesicherte Bereiche geht, wo man einen Chip als Berechtigungsmedium hat und zusätzlich zu dem Medium sich biometrisch identifizieren muss, um zu vermeiden, dass die Karte weitergegeben werden kann.“ Zum Beispiel Karte und Fingerprint oder Karte und Handvenenleser. Für Fingerprint und Handvenenleser sei hierzulande allerdings die Akzeptanz nicht sehr ausgeprägt, sagt Leimer, in anderen Ländern sei das anders. Mittlerweile zeichnet sich jedoch eine Trendwende ab. Natürlich gebe es nach wie vor auch die Codes, „die aber hinsichtlich Sicherheit nicht so hochwertig sind wie eine Karte in Kombination mit einem biometrischen Merkmal, da ein Code relativ einfach weitergegeben werden kann.“ Aber für die betriebsmäßige Abhandlung eines normalen Zutrittssystems genüge üblicherweise eines dieser Identifikationsmedien – entweder geistig, materiell oder biometrisch.
Woran wird derzeit in der Entwicklungsabteilung getüftelt? Leimer: „Die Entwicklung geht eher in Richtung Handling, Bedienerfreundlichkeit, Betriebssicherheit und vor allem Vernetzung mit anderen Systemen, Vernetzung im Bereich Smart Building und Smart City. Wir betreiben unsere Systeme fast alle mit Leitstandsystemen, und das ist schon mehr oder weniger eine übergeordnete Ebene für die Integration auch von anderen Gewerken wie zum Beispiel Alarm, Videoüberwachung, Brandmeldeanlage oder Personenstromlenkung und in weiterer Folge auch zu Haustechniksystemen.“
Tapkey App
Ein breites Spektrum an digitalen Zutrittslösungen für Coworking, Sharing und Facility Management bietet die Tapkey GmbH mit ihrer gleichnamigen App und kompatiblen Schließprodukten. Die Lösungen richten sich an Firmen, die ihre digitalen Angebote aus den Bereichen Coworking-, Sharing- und Facility Management sicher, schnell und einfach gestalten und ausbauen möchten. Mit der Tapkey App können Unternehmen verschiedene elektronische Zutrittslösungen, in die Tapkeys Software integriert wurde, einheitlich managen und zudem über Tapkeys offene Plattform mit weiteren digitalen Angeboten unterschiedlicher Hersteller vernetzen beziehungsweise ergänzen. Auf diese Weise lassen sich sowohl Eingangstüren als auch geteilte Büroflächen sowie Spinde, Garagentore und Autos mit einer Smartphone App öffnen und Zutrittsberechtigungen verwalten.
Die Tapkey App ist, wie gesagt, mehr als nur eine App – sie ist eine offene Plattform. „Wir verstehen darunter Software, die in der App und in der Cloud verfügbar ist. Dadurch können sich beliebige Hardware-Hersteller, zum Beispiel Türschloss- oder Schranken-Hersteller, mit uns verbinden, und damit hat der Kunde den großen Vorteil, dass er mit einer App aus einem großen Sortiment an Hardware-Faktoren wählen kann. Das ist die Grundidee der Plattform“, erklärt Gilbert Hödl, CEO und Co-Gründer von Tapkey. Und für die Hersteller von Schlössern oder Schließgeräten biete es zum einen den großen Vorteil, dass die Kosten für die Entwicklung auf viele verschiedene Teilnehmer der Plattform verteilt werden könnten, sprich: es müsse nicht einer allein den Entwicklungsaufwand für ein fertiges System tragen. „Und der weitere Vorteil ist, dass innerhalb der Plattform ein Produkt für das andere werben kann. Ein großer Nutzen der Plattform ist, dass wir, wenn die Kunden das wollen, auch Serviceprovider wie z.B. Logistikunternehmen auf die Plattform aufnehmen können. Dadurch könnte der Prozess der Paketzustellung um einiges optimiert werden", so Hödl.
Da die Tapkey App Personen via Smartphone einen sicheren Zugang zu digital gemanagten Zutrittssystemen verschaffe, lasse sie sich vielseitig einsetzen, um Geschäftsmodelle wie Sharing oder Vermietung zu unterstützen. „Zum Beispiel Coworking oder flexible Arbeitsplatzkonzepte, Ferienwohnungen, Bed & Breakfast sowie die allgemeine Vermietung von Immobilen“, betont Hödl und weist auch darauf hin, „dass unsere Partner-Händler dem Kunden diese Technologie auch gerne installieren.“