Zahlen aus dem Land ob der Enns

Wohnbau
03.03.2023

Von: Redaktion OIZ
In einer aktuellen Prognose zeigen sich die geplanten Wohnbau-Fertigstellungen in Oberösterreich deutlich rückläufig.

Neue Wohnanlage
In Lambach im Bezirk Wels-Land wurden im vergangenen November 14 Eigentumswohnungen nach dem Hygge-Konzept fertig gestellt.

Mitte Februar präsentierte der Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder präsentierte gemeinsam mit Exploreal die Aktualisierung der Studie „Wohnbauprojekte in der Pipeline in Oberösterreich“. Etwa 700 mit rund 15.600 Wohneinheiten, deren Fertigstellung 2021 bis 2023 erfolgt(e), kamen unter die Lupe. Demnach umfasst das durchschnittliche Projekt in ganz Oberösterreich 22 Einheiten. Es fällt damit im Vergleich zu einem prototypischen in Linz-Stadt mit 36 Wohneinheiten wesentlich kleiner aus. Die Wohnnutzfläche variiert weniger: Sie beträgt im gesamten Bundesland 75,2 Quadratmeter, in der Landeshauptstadt 70,0 Quadratmeter.

So weit, so gut, möchte man meinen. Brisanter sind die Ergebnisse punkto der Entwicklung der Fertigstellungen Land ob der Enns. 2021 wurden 5.900 gezählt, im Folgejahr 5.210 und heuer kommen 4.800 hinzu. Für nächstes Jahr geht die Studie von einem Tiefpunkt von etwa 2.820 finalisierten Bauträger-Wohneinheiten aus. Mario Zoidl, Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in Oberösterreich, sagt dazu: „Die Prognose für 2024 mit 2.820 Wohneinheiten überrascht mich sehr, wenngleich die Vorboten schon länger sichtbar waren.“ Eine ähnliche Entwicklungskurve zeigt sich, blickt man nur auf Linz-Stadt, wo heuer 910 Fertigstellungen erfolgten; also etwas weniger als 2022 und 2021. Für nächstes Jahr verzeichnet die dortige Pipeline mit etwa 320 Wohneinheiten, die beziehbar werden sollten, einen deutlichen Rückgang.

Mann mit Brille
Mario Zoidl, Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in Oberösterreich: „Die Prognose für 2024 mit 2.820 Wohneinheiten überrascht mich sehr, wenngleich die Vorboten schon länger sichtbar waren.“

Um durchschnittlich 333.210 Euro

Derweil halten sich in Oberösterreich nach wie vor die gewerblichen mit 53 Prozent und gemeinnützigen Bauträger mit 47 Prozent bei der Herstellung von Neubauwohnungen nahezu die Waage. Allerdings legte der Anteil der gewerblichen im Vergleich zu den Vorjahren geringfügig zu.

Zu einer besonders relevanten Kennzahl: dem Preis für eine Bauträgerwohnung. Sie schlägt in Oberösterreich aktuell mit 333.210 Euro zu Buche – und damit um rund 12,5 Prozent mehr als bei der letzten Auswertung 2022. In Linz betragen die Kosten 389.942 Euro. Fachgruppenobmann Zoidl ordnet ein: „Die Preissteigerung von Neubauwohnungen in Oberösterreich im letzten Jahr ist meist den verteuerten Baustoffen sowie den Lieferkettenengpässen geschuldet. Die erhöhten Kosten mussten leider zum Teil an die Konsumenten weitergegeben werden. Meiner Einschätzung nach ist momentan der Plafond erreicht, denn die Interessenten von Eigentum kämpfen nach wie vor mit der KIM-Verordnung und den steigenden Zinsen.“ Zum Vergleich: In Wien sind für eine durchschnittliche Bauträgerwohnung 421.200 Euro zu berappen.