Wiener Büromarkt 2021 mit weniger Vermietungen

Büro
10.02.2022

 
Corona-bedingt verzeichnete das Büroimmobiliensegment der Bundeshauptstadt im Vorjahr um 25 Prozent weniger Vermietungen. Dennoch bleibt die Leerstandsquote niedrig.
Arbeiten in Wien: Großteil der Unternehmen der Bundeshauptstadt konnte 2021 aufgrund der Covid-19-Maßnahmen nur selten in den Normalbetrieb mit einer Vollauslastung des Büros zurückkehren.
Arbeiten in Wien: Großteil der Unternehmen der Bundeshauptstadt konnte 2021 aufgrund der Covid-19-Maßnahmen nur selten in den Normalbetrieb mit einer Vollauslastung des Büros zurückkehren.

Der Wiener Büromarkt hat nach wie vor mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen. Im vierten Quartal 2021 lag die Vermietungsleistung laut dem Vienna Research Forum (VRF) in der Bundeshauptstadt mit rund 54.900 Quadratmetern zwar auf ähnlichem Niveau wie im Jahr davor und sogar 88 Prozent über dem dritten Quartal 2021. Insgesamt gingen die Office-Vermietungen aber mit 136.406 Quadratmetern gegenüber 2020 um 25 Prozent zurück, heißt es im aktuellen Quartals-Update von Otto Immobilien.

„Die pandemische Lage beeinträchtigt weiterhin den Vermietungsmarkt für Büroimmobilien“, so Steven Bill Scheffler, Teamleiter Bürovermietung bei Otto Immobilien, zur aktuellen Situation. Und weiter: „Ein Großteil der Wiener Unternehmen konnte aufgrund der Maßnahmen nur selten in den Normalbetrieb mit einer Vollauslastung des Büros zurückkehren. Dies führt bei den Entscheidungsträgern zu großer Unsicherheit, wieviel Office-Fläche man für das Unternehmen künftig überhaupt benötigt“, betont Scheffler.

„New way of working“

Gleichzeitig sieht man bei Otto Immobilien den Trend des „new way of working“ als absolut etabliert an. Flexible Arbeitszonen und großzügige Gemeinschaftsbereiche liefern den Anreiz, regelmäßig das Büro aufzusuchen, statt die Arbeit allein im Homeoffice zu verrichten. „Dies stellt auch einen wichtigen Faktor im Buhlen um neue, qualifizierte Mitarbeiter dar“, so Scheffler.

Die geringe Zahl an neugebauten Büroflächen bremst zusätzlich den Mobilitätswunsch vieler Unternehmen, berichten die Experten. Dieses Jahr werden lediglich 116.000 Quadratmeter neue Büroflächen fertig gestellt, von denen jedoch rund 90.000 Quadratmeter (78%) bereits vorvermietet sind. Die Nachfrage nach Neubauflächen bleibt laut Otto Immobilien konstant hoch und hält die Leerstandsquote auf einem niedrigen Wert von 4,6 Prozent.

Hochwertige Refurbishments

Diese Experten von EHL orten derweil einen anhaltenden Trend zur „Qualität statt Quantität“ auf dem Wiener Büromarkt. Dieser bringt neue Dynamik und Impulse. Bei den Fertigstellungen spielen hochwertige Refurbishments eine immer größere Rolle. Bemerkenswerte Beispiele sind das Quartier Lassalle mit rund 78.000 Quadratmetern und das Doppio Due mit etwa 6.000 Quadratmetern. Die beiden Objekte werden nachhaltig und ESG-konform refurbished und 2022 fertiggestellt. Neubauten, die das Flächenangebot am Wiener Büromarkt auch tatsächlich erhöhen, werden laut EHL heuer lediglich zwei fertiggestellt, nämlich Vienna TwentyTwo und Innovation Hub / TwentyOne.