MA 37 erhöht Schlagkraft

10.09.2012

 
Die Wiener Baupolizei strukturiert sich neu. Mit der Auflösung der Bezirksstellen und der Schaffung von spezifischen Einheiten will man Fachkompetenz und Schlagkraft deutlich erhöhen.

Der Herbst 2013 bringt beachtliche Veränderungen bei der Wiener Baupolizei. Mit Anfang Oktober präsentiert sich die Behörde mit einer völlig neuen – durchaus sinnvollen – Struktur. Zehn Jahre ist es nun her, dass die Wiener Baupolizei (MA 37) auf der Suche nach Effizienzsteigerung die Bezirksstellen in vier Gebietsgruppen gliederte. Nun geht man einen Schritt weiter: Die vier Gebietsgruppen werden auf drei reduziert, wie Gerhard Cech, Leiter der Magistratsabteilung 37, kürzlich mitteilte. Konkret wandern die Bezirke 1, 8 und 9 zur Gebietsgruppe Ost. Die Bezirke 18 und 19 werden künftig in der Gebietsgruppe West beheimatet sein. Der Vorteil: Damit sind alle Gebiete des Wienerwalds (Problematiken in Sachen Schutzgebiet, Wald- und Wiesengürtel) künftig in einer Gruppe (die Bezirke 12 bis 19) zusammengefasst, wobei die Bezirksstelle im 19. Bezirk in der Gatterburggasse vorerst bestehen bleibt.

Das Kernstück der Neustrukturierung liegt aber nicht in der Minimierung der Gebietsgruppen, sondern in der Erhöhung der Fachkompetenz, ist man bei der MA 37 überzeugt. Der Grund: Bisher waren die Bezirksstellen für alle Bewilligungs- und Auftragsverfahren zuständig. 

Eine thematische und fachliche Spezifikation war durch diese Struktur kaum möglich. Das will man ändern, und die Aufgabenbereiche künftig nach inhaltlichen Kriterien verteilen. Und zwar nach:

  • Kleinvolumige Bauvorhaben: Bewilligungen für Einfamilienhäuser und vergleichbare kleinteilige Strukturen.
  • Großvolumige Bauvorhaben: Bewilligungen für Wohnhausanlagen, Einkaufszentren, Bürobauten. Hier ist vor allem die Abstimmung mit der Gewerbebehörde entscheidend. Aber auch Fragen der Wohnbauförderungen sind zu klären.
  • Stadterneuerung: Bewilligungen für Bauvorhaben im Bestand und Dachgeschoßausbauten.

Baupolizei will mehr prüfen
Ein weiterer großer Reformschritt ist die Schaffung eines eigenen Dezernats „Bauinspektion“. Damit will die MA 37 ihren Aufgabenbereich „Bauüberwachung“ deutlich aufwerten. Hintergrund dieser Überlegung bildeten auch die vermehrt auftretenden Gebäudeeinstürze im Sommer 2010. 

Ziel ist eine standardisierte Abwicklung bei Baueinstellungs- und Bauauftragsverfahren. Zudem wird die Bauinspektion in die Referate Baubestand, Bauüberwachung, Kleingärten und Gehsteige untergliedert. Davon erhofft sich die Behörde nicht nur einen deutlichen Anstieg von Prüffällen, sondern auch eine Zunahme der „Prüftiefe“. Um diese strukturelle Reform auch nach außen hin sichtbar zu machen, verabreichte sich die MA 37 auch gleich ein neues Logo. 

Spätestens nach der endgültigen Fertigstellung von baulichen Adaptierungsarbeiten werden die Mitarbeiter der Baupolizei noch im September ihre neuen  Quartiere beziehen.