Die teuersten Adressen Europas

14.06.2013

Während man in Österreich für 300.000 Euro mitunter einen Gutshof erwerben kann, gibt es in Sardiniens Toplagen für denselben Preis gerade mal einen Quadratmeter Immobilie.

Die teuerste Wohnlage Europas befindet sich auf der exklusiven Mittelmeerinsel Sardinien. Das ergab das Ranking der teuersten Adressen Europas, das Engel & Völkers kürzlich präsentierte. Die Basis bilden die im Vorjahr durch das Unternehmen erfassten oder vermittelten Wohnimmobilien. Im Vergleich zu 2011 bewegen sich die Preise in den meisten Lagen weiterhin im Rekordbereich und im Verhältnis zu anderen Wohnlagen am Gesamtmarkt auf einem unverändert enorm hohen Niveau.

Unweit der bekannten Bucht Cala di Volpe auf Sardinien liegt zum offenen Mittelmeer ausgerichtet nahe dem exklusiven Küstenort Porto Cervo die Romazzino-Bucht. An den für die Costa Smeralda typischen Hügeln schlängeln sich einige kleinere Wege und Straßen, die keine Namen führen und über ein sehr knappes Angebot an hochwertigen Wohnimmobilien verfügen. Dies ist aktuell die teuerste Wohnlage Europas, denn hier werden bis zu 300.000 Euro je Quadratmeter erzielt. Auf Platz zwei liegt die Avenue d’Ostende, die einen direkten Blick auf den Yachthafen in Monaco ermöglicht. Im kleinen und eng bebauten Fürstentum besteht kaum noch Platz für ein Neubauangebot, sodass in dieser begehrten Lage Preise von bis zu 100.000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche bezahlt werden.

Begehrte Alpenlage in St. Moritz
London bildet erneut Rang drei in der Liste, angeführt durch die Knightsbridge im Bezirk Kensington. Hier erreichen die Kaufpreise pro Quadratmeter bis zu 93.000 Euro. Knightsbridge ist damit die teuerste Straße Europas, die innerhalb einer Großstadt liegt. Auf Rang vier der teuersten Straßen Europas liegt die französische Côte d’Azur. In Saint-Jean-Cap-Ferrat auf der malerischen Halbinsel Cap Ferrat werden bis zu 70.000 Euro je Quadratmeter erzielt, für Wohnimmobilien an der weltberühmten Flaniermeile Boulevard de la Croisette in Cannes sind es bis zu 50.000 Euro je Quadratmeter.

Toppreise werden unverändert ebenfalls am bekannten Suvretta-Hang in der Via Suvretta in St. Moritz (Platz fünf) gezahlt. Aufgrund der Objektknappheit war die Anzahl der Transaktionen im zurückliegenden Jahr sehr gering, in den wenigen Kauffällen wurden in der begehrtesten Lage der Alpen Höchstpreise von bis zu 65.000 Euro je Quadratmeter erreicht.

Die Schweizer Metropole Genf nimmt im Ranking auf Platz sechs ein. Hier wurden für einige wenige Stadthäuser neuerliche Rekordpreise gezahlt. Die Spitzenpreise haben sich in der internationalen Stadt am Genfer See seit der letzten Erhebung 2011 um mehr als 40 Prozent erhöht und erreichten Höchstwerte von bis zu 55.000 Euro pro Quadratmeter. Die Top-Quadratmeterpreise im Schweizer Nobelskiort Gstaad (Platz sieben) liegen auf einem ebenfalls sehr hohen Niveau. In der begehrten Hanglage von Oberbort werden hier bis zu 48.500 Euro pro Quadratmeter erzielt.

Die französische Hauptstadt Paris nimmt den achten Platz im Ranking ein. Besonders begehrt sind Wohnungen in der Avenue Montaigne, die Spitzenpreise erreichen hier bis zu 40.000 Euro pro Quadratmeter. Die teuersten Adressen Deutschlands liegen weiterhin stabil auf der Nordseeinsel Sylt. Der Hobookenweg in der begehrten Wattlage von Kampen erreicht mit Preisen bis zu 35.000 Euro pro Quadratmeter Platz neun der teuersten Straßen Europas. 

Wien: Kohlmarkt, Graben und Tuchlauben
Weiterhin deutlich anziehende Preise verzeichnet Wien, Drehscheibe zwischen Ost-, Süd- und Westeuropa. Die teuersten Wohneinheiten liegen direkt im ersten Bezirk der österreichischen Hauptstadt. Am Kohlmarkt, am Graben und in der Tuchlauben erreichen Penthouse-Wohnungen mit Blick über die Stadt inzwischen Preise von bis zu 30.000 Euro je Quadratmeter und bringen Wien damit auf den zehnten Platz im europäischen Vergleich.

Erstmals im Ranking vertreten ist der Starnberger See (Platz elf). Die knappen, bevorzugten Seelagen in Starnberg mit Alpenblick sind so begehrt, dass die Wertsteigerungen schon bald das Niveau der Nordseeinsel Sylt erreichen könnten. Aktuell werden am Starberger See Top-Quadratmeterpreise von bis zu 25.000 Euro erzielt. Ebenfalls auf Platz elf liegt mit 25.000 Euro je Quadratmeter die Müllerstraße in München.

In den Bestlagen von Mallorca steigen die Preise ebenfalls deutlich. Erzielte Kaufpreise von bis zu 23.500 Euro pro Quadratmeter in der Carrer Castanyetes oberhalb der Bucht von Cala Marmacen in Port d’Andratx sorgen für Platz zwölf im Ranking der teuersten Straßen Europas. Auf Platz 13 und ebenfalls neu in der Rangliste ist Marbella, wo für Wohn­immobilien auf einer kleinen Erhebung, der Urbanización Santa Margarita, etwa an der Hälfte der Strecke gelegen zwischen Marbella-Stadt und Puerto Banús, im vergangenen Jahr Spitzenpreise von rund 20.000 Euro pro Quadratmeter erzielt wurden. Ebenfalls auf Platz 13 liegen mit 20.000 Euro je Quadratmeter die Piazza di Spagna in Rom sowie die Spitzenlagen von Zürich am Hausberg, am Zürichberg und am Zürichseeufer.

Berlin erstmals im Ranking
In Hamburg markiert mit 16.000 je Quadratmeter unverändert der Harvestehuder Weg an der Außenalster die teuerste Straße und liegt damit auf Rang 14. Die Etablierung Berlins als beliebte Hauptstadt und ihre bauliche Weiterentwicklung vor allem in den historischen Lagen sorgen für eine starke Nachfrage und für deutliche Preissteigerungen, die aktuell ein Spitzenniveau von 15.000 Euro je Quadratmeter erreichen. Damit liegt Berlin auf Platz 15 im europäischen Vergleich und ist in diesem Jahr erstmals im Ranking vertreten. Auf demselben Preisniveau und ebenfalls auf dem 15. Platz liegt Spaniens Metropole Barcelona mit ihrem Paseo de Gràcia.

„In den besonders begehrten Lagen Europas hält die Knappheit exklusiver Immobilien weiter an“, erklärt Christian Völkers, Vorstandsvorsitzender der Engel & Völkers AG. „Das wird sich auch künftig nicht ändern, da immer mehr Menschen – vor allem auch Bürger aus den Schwellenländern von Asien über Russland bis Südamerika, die zu Wohlstand gekommen sind – ebenfalls nach Europa drängen, um mit dem Erwerb einer hochwertigen Immobilie in Bestlage in Exklusivität und Sicherheit zu investieren.“ Die hohen Preise dürften deshalb zukünftig bestätigt werden und sogar noch weiter steigen. 

Zum Trost für alle Interessenten mit Budgetlimit: Die Analyse von Engel & Völkers konzentriert sich auf Ausnahmelagen und -immobilien. Die dort erzielten Preise sind nicht repräsentativ für den Gesamtmarkt oder für die Preisentwicklung von Wohnimmobilien in anderen Lagen. Lediglich ein Bruchteil der Immobilientransaktionen in den einzelnen Lagen erreicht die in dieser Analyse aufgeführten Spitzenpreise.

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