„Wie in den restlichen Bundesländern“

Kärnten
06.09.2023

Von: Redaktion OIZ
Aktualisiert am 12.09.2023
Auch in Kärnten brach die Immobiliennachfrage spürbar ein.

Mann in dunkelblauem Anzug
Paul Perkonig, Fachgruppenobmann der Kärntner Immobilien- und Vermögenstreuhänder: „Für meine Begriffe mangelt es der Wohnbauförderung in Kärnten weiter an Attraktivität.“

Seit 1. Jänner 2023 gilt in Kärnten ein neues Wohnbauförderungsgesetz. Es soll leistbaren, modernen sowie bedarfsgerechten Wohnraum schaffen und die Bevölkerung bestmöglich bei der Umsetzung ihrer Sanierungsvorhaben unterstützen. So fallen bei Einfamilienhäusern die Quadratmeterobergrenzen weg und der sogenannte Häuslbauerbonus wird grundsätzlich auf Euro 20.000 angehoben. Wer kleiner als 150 Quadratmeter baut, bekommt mehr, nämlich Euro 25.000. Und wer lieber einen Kredit als einen Zuschuss in Anspruch nimmt, kann sich über eine Erhöhung von Euro 500 auf Euro 700 pro Quadratmeter freuen. Paul Perkonig, Fachgruppenobmann der Kärntner Immobilien- und Vermögenstreuhänder, ortet Luft nach oben: „Für meine Begriffe mangelt es der Wohnbauförderung in Kärnten weiter an Attraktivität. Die Förderungen sollten generell höher und flexibler sein.“

Was tut sich sonst auf dem Immobilienmarkt des schönen, südlichen Bundeslands? „Aufgrund der steigenden Zinsen und der seit 1. August 2022 geltenden KIM-Verordnung brach die Nachfrage spürbar ein. Sowohl bei den Privatimmobilien als auch im gewerblichen Immobilienbereich herrscht eine gewisse Zurückhaltung. Es verhält sich in Kärnten also ähnlich wie in den restlichen Bundesländern,“ antwortet der Fachgruppenobmann.

Visualisierung der Koralmbahn
Visualisierung der Koralmbahnstrecke im Lavanttal, die den dortigen Immobilienmarkt positiv beeinflusst.

Region Südostösterreich

Weiters tut sich, dass Ende 2025 die Fertigstellung des Koralmtunnels erfolgt. Ab dann wird der Kärntner Zentralraum wesentlich besser und schneller erreichbar sein. Grundstücke und Liegenschaften entlang der Koralmbahn – beispielsweise in St. Paul im Lavanttal –, die innerhalb der letzten Jahrzehnte nur mäßig nachgefragt waren, gewinnen laut Perkonig an Attraktivität. Es bleibe abzuwarten, wie sich die Realisierung dortiger Wohnprojekte entwickelt.

Perkonig führt aus: „Nach deutschem Vorbild, wo große Städte zu Regionen zusammengefasst werden, müssen wir uns jetzt gedanklich für den Wirtschaftsraum Südostösterreich öffnen. Einerseits handelt es sich bei Kärnten und der Steiermark selbstverständlich um zwei Bundesländer, andererseits eben um die Region Südostösterreich: von Graz über Landsberg und das Lavanttal bis nach Klagenfurt und Villach. Rund 1,5 Millionen Menschen leben hier.“ Das sei eine große Chance.