Personalia

Neuer Vorstand für die IG Lebenszyklus Bau

08.07.2025

Die IG Lebenszyklus Bau hat einen neuen Vorstand. Das achtköpfige Führungsteam des Verbands, dem rund 90 Unternehmen und Institutionen der Branche angehören, tritt mit einem inhaltlichen Fokus auf den Plan: Die Leistbarkeit von Nachhaltigkeit sei kein Widerspruch, sondern die Voraussetzung für zukunftsfähiges Bauen.

„Es geht nicht mehr um das Ob, sondern um das Wie“, so Christoph Müller-Thiede, M.O.O.CON, neuer Sprecher der IG Lebenszyklus Bau. „Wir müssen Nachhaltigkeit als das verstehen, was sie ist – der einzig leistbare Weg. Alles andere wird in Zukunft deutlich teurer.“ Damit schlägt die IG Lebenszyklus Bau einen entschlossenen Kurs ein – fachlich fundiert, politisch unabhängig, aber klar positioniert. Neben der Frage der Leistbarkeit werde sich der Verband in den kommenden Jahren vor allem mit zwei weiteren Themen beschäftigen: dem Bestand – also der klugen Nutzung und Erhaltung bestehender Gebäude – und der Regulatorik, um verlässliche Rahmenbedingungen für nachhaltiges Bauen zu schaffen.

Mit Werkzeug und Weitblick

Christoph Müller-Thiede, neuer Sprecher der IG Lebenszyklus Bau, überreicht seinem Vorgänger Wolfgang Kradischnig die Urkunde zur Ernennung als Ehrenvorstand des Verbands © Leo Hagen/ IG Lebenszyklus Bau
Christoph Müller-Thiede, neuer Sprecher der IG Lebenszyklus Bau, überreicht seinem Vorgänger Wolfgang Kradischnig die Urkunde zur Ernennung als Ehrenvorstand des Verbands © Leo Hagen/ IG Lebenszyklus Bau

Dabei setze man auf inhaltliche Tiefe und pragmatische Werkzeuge. Die Herausforderung der kommenden Jahre sei es, so Dominik Philipp, Dietrich Untertrifaller Architekten, „den Pragmatismus des Baualltags mit dem notwendigen Weitblick zu verknüpfen – und daraus eine gemeinsame Sprache für die Branche zu entwickeln.“ Sichtbarkeit, konkrete Umsetzungshilfen und Allianzen mit anderen Verbänden stünden dabei ebenso auf der Agenda wie regulatorische Orientierung und die Förderung von Kreislaufwirtschaft, Bestandserhalt und partnerschaftlichen Modellen. „Wir denken längst nicht mehr nur in Gebäuden – wir denken in Quartieren. Kreislaufwirtschaft, Klimawandel, Mobilität – Nachhaltigkeit ist ein breites Feld. Dafür sind wir als IG Lebenszyklus Bau thematisch und prozessorientiert einzigartig aufgestellt,“ ergänzt Margot Grim-Schlink, e7, die gemeinsam mit Christoph Müller-Thiede und Dominik Philipp im Rahmen des achtköpfigen Vorstands die operative Führung der IG Lebenszyklus Bau übernehmen wird.

Die Stimmen aus dem Vorstand scheinen sich einig zu sein:
„Wir dürfen nicht müde werden, die Sinnhaftigkeit unseres Tuns zu erklären – auch wenn die politische Aufmerksamkeit fehlt“, meint Stephan Heid, Heid & Partner Rechtsanwälte. Und Klaus Reisinger, ClimatePartner, betont: „Wir bleiben dem Klimaschutz treu – auch wenn sich der politische Wind dreht.“ Punkto Klima äußert sich auch Stefan Rufera, KPMG: „Wir sehen Nachhaltigkeit mittlerweile als Grundbedingung für langfristig werthaltige Immobilien.“ Die persönliche Ebene hebt Marc Höhne, DELTA hervor, denn „nur wer Vertrauen früh im Projekt etabliert, kann wirklich effizient bauen.“ „Wir brauchen eine Debatte über langfristigen Nutzen statt kurzfristigen Preis“, erläutert Magdalena Prem, Landesholding Burgenland (im Auftrag der LIB). Den besonderen Nutzen der IG erklärt dabei Wolfgang Kradischnig, DELTA (ehem. Sprecher & Ehrenvorstand): „Das Engagement der IG Lebenszyklus Bau ist heute wichtiger denn je. Ich empfinde große Dankbarkeit für die gemeinsame wertvolle Zeit und steige nicht aus dem Vorstand aus, weil ich müde bin, sondern weil ich glaube, dass der Vorstand heute bestens aufgestellt ist. Ich freue mich darauf, als aktives Mitglied weiterhin Teil dieser Gemeinschaft zu sein.“

Ausblick auf den Kongress

Der thematische Schwerpunkt „Leistbarkeit von Nachhaltigkeit“ wird auch im Zentrum des 15. Kongresses der IG Lebenszyklus Bau stehen, der am 12. November am FH Campus Wien stattfindet. Unter dem Titel „Die Zukunft ist leistbar“ diskutieren rund 200 Vertreter*innen aus Bauwirtschaft, öffentlicher Hand und Forschung, warum nachhaltiges Bauen keine Utopie mehr ist, sondern ökonomische Notwendigkeit. Neben Keynotes, Panels und Best Practices erwarte die Teilnehmer*innen auch ein kabarettistischer Einstieg – mit der notwendigen Portion Selbstironie.

Und darum geht es laut einer Aussendung: Die Zukunft ist leistbar. Warum der nachhaltige Weg der einzig leistbare ist: Verantwortungsvolle Raum- und Gebäudeentwicklung in Einklang mit Mensch, Umwelt und Wirtschaft. Klimakrise, Ressourcenknappheit und gesellschaftlicher Wandel stellen die Bau- und Immobilienbranche vor tiefgreifende Herausforderungen. Gleichzeitig steigt der wirtschaftliche Druck – in Unternehmen ebenso wie bei der öffentlichen Hand. Die zentrale Frage lautet: Was können – und was sollten – wir uns heute noch leisten? Es geht längst nicht mehr darum, ob wir nachhaltiger bauen und wirtschaften wollen, sondern wie wir diesen Weg heute zur einzig realistischen, wirtschaftlich tragfähigen und gesellschaftlich akzeptierten Option machen. Denn der nachhaltige Weg – und dabei müssen ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit strategisch vereint sein – ist der einzig wirklich leistbare. Doch wo steht die Branche wirklich? Ist nachhaltiges, ganzheitliches Planen, Bauen und Betreiben bereits Realität – oder noch Vision? Wo steht man mit der Digitalisierung als Schlüssel zu mehr Effizienz, Transparenz und Integrationsfähigkeit? Welche Verantwortung tragen Auftraggeber:innen? Und wie lassen sich ambitionierte Ziele mit aktuellen regulatorischen Rahmenbedingungen – etwa durch das EU-Omnibus-Vereinfachungspaket – in Einklang bringen? Diese und andere Fragen werden im Rahmen des 15. Kongresses der IG Lebenszyklus Bau mit rund 200 Branchenvertreter*innen und Auftraggeber*innen diskutiert – wie gewohnt „out of the box“ und „über den eigenen Tellerrand blickend“. Weitere Top-Themen 2025 – Kreislaufwirtschaft – Netto-Neuversiegelung – Sustainable Finance – Partnerschaftliches Bauen – von ECI bis IPA – Wie Transformation gelingt.


Anmeldungen sind hier möglich.

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