Techem: Die Energiewende als schaffbares Ziel?
Gebäude seien in Europa für circa 30 Prozent des ökologischen Fußabdrucks verantwortlich. Als Dienstleister der Immobilienwirtschaft zeigte Techem in einem Mediengespräch in Wien auf, wie die Energieeffizienz in Gebäuden nachhaltig gesteigert werden kann.

„Digitalisierung sehen wir als wichtigen Baustein zur Energiewende“, so Techem Geschäftsführer Karl Moll. Der Innovationstreiber der Branche, der in Österreich im Auftrag von Hausbesitzer*innen und -verwaltungen in rund 540.000 Wohnungen den Energieverbrauch misst, habe die digitale Umrüstung in Gebäuden nahezu abgeschlossen. Mittlerweile seien 82 Prozent aller von Techem betreuten Wohneinheiten mit fernablesbaren Geräten ausgestattet, wobei die Daten automatisch per Funk übermittelt werden. Auch die Messgeräte als solche tragen zur Energieeffizienz bei. Mittels laufendem Geräte- und Energiemonitoring könne beispielsweise ein unverhältnismäßig hoher Energieverbrauch in Wohnungen geortet und Mängel rasch beseitigt werden.
Energieverbrauch ablesen per Klick

Stolz ist man bei Techem laut einer Aussendung auf die neue Version des digitalen Kundenportals, das Energieverbräuche präzise darstelle und Hausverwaltungen bei der Erstellung von Abrechnungen eine Zeitersparnis von bis zu 70 Prozent ermögliche. Auch für Wohnungsnutzer*innen sei das Portal attraktiv: Es ermöglicht einmal pro Monat den eigenen Energieverbrauch abzulesen und dementsprechend Vergleiche zu den Vormonaten oder der letztjährigen Heizperiode zu ziehen. Moll meint: „Damit geben wir den Verbraucher*innen ein wertvolles Tool in die Hand, denn nur wenn man weiß, was man verbraucht, kann man den Energieverbrauch auch steuern und gegebenenfalls reduzieren“.
Von Mess- und Wassertechnik
Mit mehr als 70 Jahren Erfahrung in der Mess- und 28 Jahren in der Wassertechnik möchte sich Techem als führender Servicepartner für die Immobilienwirtschaft positionieren – mit dem Ziel, Gebäude grün, smart und zukunftsfit zu machen.
Was Techem von seinen Marktbegleitern unterscheidet, sei der Service aus einer Hand. Techem Geschäftsführer Karl Moll erklärt: „Neben der Digitalisierung im Bereich der Messtechnik sehen wir für die Immobilienbranche ein enormes Potential in der Wassertechnik, um noch nachhaltiger und energieeffizienter agieren zu können“.

Zoran Jelen, Geschäftsführer des Wassertechnikbereichs, der österreichweit rund 12.000 Immobilien betreut, sieht mehrere Gründe, warum die Services vermehrt in Anspruch genommen werden: „Durch Klimawandel und Extremwetterereignisse rückt die Trinkwasserhygiene erneut in den Vordergrund. Um Gesundheitsrisiken zu minimieren, sind Hauseigentümer*innen verpflichtet, für eine einwandfreie Trinkwasserqualität zu sorgen. Dementsprechend gewinnen smarte Technologien, die eine Echtzeitüberwachung der Wasserqualität ermöglichen, sowie umweltfreundliche Wasserbehandlungstechnologien immer mehr an Bedeutung“.
Ökologische Kalkschutzlösung als Bereicherung
Damit Trinkwasser unbedenklich konsumiert werden kann, muss es laufend enthärtet werden. In herkömmlichen Verfahren durch Ionentausch wird Salz zugesetzt. Hochgerechnet auf alle 120.000 mehrgeschoßige Wohngebäude Österreichs seien das jährlich 24.000 Tonnen Salz, das entspricht 960 LKW-Sattelzügen, die aneinandergereiht eine 16 Kilometer lange Kolonne bilden würden. Ebenfalls gängig ist die Phosphat-dosierung, für die rund 10 Millionen Liter Härtestabilisator pro Jahr benötigt werden, was 400 Tanklastzügen entspricht.

Eine umweltfreundliche Alternative stelle der chemiefreie Kalkschutz dar, den Techem in Kooperation mit dem Tiroler Technologieunternehmen WaterCryst konsequent vorantreibt. Die erste Wohnanlage wurde kürzlich in Vorarlberg umgestellt. Die Biocat Serie von WaterCryst funktioniere gänzlich ohne Zugabe von Salz, sei gesund und lasse dem Wasser seinen natürlichen Geschmack. Noch dazu werde maximal alle fünf Jahre eine Wartung der Anlage benötigt, was wiederum die Kosten senke. Zoran Jelen äußert sich: „Unser Ziel ist es, diese ökologische Kalkschutzlösung im Bereich der Wohnungswirtschaft als Standard zu etablieren“.
Heizwasser als Hebel
In Österreich gibt es rund 120.000 Wohngebäude mit mehr als vier Wohneinheiten. Schätzungen zufolge hätten rund zwölf Prozent davon Probleme durch die Verschlammung der Rohre. Diese Ablagerungen wiederum verursachen laut der Aussendung bis zu 20 Prozent mehr Energieverbrauch. Auch für die Hauseigentümer*innen stelle das einen empfindlichen Kostenfaktor dar, denn die Lebensdauer von Kessel, Wärmetauscher, Pumpen und Heizkreisen werde bei verschlammten Systemen um mehr als die Hälfte verkürzt. Zoran Jelen meint: „Wenn die Heizwasserrohre ordentlich gepflegt und gewartet werden, werden kostspielige Neuanschaffungen vermieden, darüber hinaus werden pro Jahr rund 59.000 Tonnen CO2 eingespart“.
Um einen weiteren umweltfreundlichen Baustein zu setzen, hat Techem ein Analyse-Kit für Heizungswasser entwickelt, das noch im Juni auf den Markt kommen wird. Die Kosten seien mit knapp 160 Euro überschaubar. Die Handhabung sei einfach: im ersten Schritt entnimmt der Installateur eine Wasserprobe und übermittelt diese per Post an das im Vorjahr eröffnete Techem-Labor in Wels. Dort wird das Heizungswasser nach Önorm H5195 auf 30 chemisch-physikalische Parameter untersucht und ausgewertet. Innerhalb von fünf Werktagen folgt ein detaillierter Bericht sowie bei Bedarf eine Handlungsempfehlung.