Mehrwert gefordert

26.01.2017

 
Immer mehr Lehrgänge, Kurse, Seminare & Co locken: Heimische Immobilienmakler haben die Qual der Wahl, wie sie sich aus-, weiterbilden und spezialisieren. Einzig Stillstand ist angesichts sich stetig ändernder Rahmenbedingungen keine Option.
An der FH Wien der WKW wird unter anderem der Bachelorstudiengang Immobilienwirtschaft angeboten.

Ende Jänner 2016 ehrte die Wiener Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder die besten Makler der Bundeshauptstadt mit dem Immy. Es handelte sich um einen Galaabend mit Tradition. Schließlich wurde die markante Statuette bereits zum zehnten Mal verliehen. Bereits jetzt fiebert der Berufsstand der nächsten Auszeichnungsveranstaltung entgegen. Dabei ist unumstritten, dass hinter dem Gewinn eines Immys nicht Glück, sondern in erster Linie harte und konsequente Arbeit, selbstverständlich gepaart mit dem nötigen Know-how, steckt.

Und punkto Know-how müssen die österreichischen Immobilienmakler den internationalen Vergleich nicht scheuen. Das Aus- und Weiterbildungsangebot in der Alpenrepublik wächst – qualitativ und quantitativ. An diesem Faktum führt angesichts der sich stetig ändernden Rahmenbedingungen jedoch auch kein Weg vorbei. Denn in digitalen Zeiten wie diesen, in denen Informationen über Liegenschaften für jedermann im Internet frei zugänglich sind, muss sich der Makler neu positionieren. Er muss dem Kunden einen klaren Mehrwert verschaffen.

Vom Fotografiekurs bis zu kontaminierten Liegenschaften

Etliche Wege führen hierzulande zu diesem Ziel. Generell gilt: Fachschulabsolventen sowie sonstige Personen, die aufgrund ihres Bildungsabschlusses über keine Studienberechtigung verfügen, können eine Studienberechtigungs- oder Berufsreifeprüfung ablegen. Die Berufsreifeprüfung berechtigt zum Besuch aller Ausbildungsmöglichkeiten, die ab Maturaniveau angeboten werden. Die Studienberechtigungsprüfung führt zu eingeschränkten Weiterbildungsmöglichkeiten innerhalb eines bestimmten Faches oder Bereichs. Ab Maturaniveau stehen Interessenten prinzipiell alle Immobilien-relevanten Bachelor- und Masterstudien, die an öffentlichen Universitäten, Privatuniversitäten und Fachhochschulen angeboten werden, offen. Für einige Studienrichtungen sind allerdings Aufnahmeverfahren zu absolvieren. Zum Besuch von Fachhochschul-Studiengängen sind grundsätzlich Personen mit abgeschlossener Fachschul- oder Lehrberufsausbildung berechtigt – jedoch ist in der Regel ein erweitertes Aufnahmeverfahren zu absolvieren.

Berufserfahrung wichtig

Darüber hinaus gibt es ein Spektrum an Weiterbildungsmöglichkeiten von Seiten der Berufsbildungsinstitute sowie sonstiger Schulungs- und Erwachsenenbildungseinrichtungen. So ist die Ausbildung zum Maklerassistenten für viele Brancheninteressierte ein probater Einstieg ins Maklergeschäft. Aber auch zahlreiche additive Weitbildungsmöglichkeiten sind vorhanden. Da ein Bild bekanntlich mehr als tausend Worte sagt, offeriert beispielsweise das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) einen Interieur- und Architekturfotografiekurs für Immobilienfachkräfte. Ausschließlich an die Bedürfnisse der Branche richtet sich der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI) mit seiner Immobilienakademie, in der Vorbereitungskurse auf die Befähigungsprüfung für Immobilienmakler und -verwalter stattfinden. Aber auch spezifischere Angebote wie Seminare über Mietvertragsmuster oder kontaminierte Liegenschaften stehen auf dem Programm. Natürlich gilt es zu bedenken, dass die Karrierechancen von Immobilienmaklern nicht nur vom besuchten Ausbildungsinstitut oder von absolvierten Kursen abhängen, sondern auch von der jeweiligen Person und ihrer Berufserfahrung. Denn gerade innerhalb der heimischen Branche nimmt die Praxis einen hohen Stellenwert ein.